… wird das das Ende der jüdischen Rasse in Europa sein (3.2015).

[Rudolf Isfort, 3.2015]Erstveröffentlichung im Vestischen Kalender 87(2016); S. 128-141.PDF-Download

Mit diesem Aufsatz liegt der dritte Teil der Trilogie über die Bottroper Presse vor. Den ersten, … notwendig wie das tägliche Brot, veröffentlichte der Vestische Kalender 2014. Der zweite Teil, … aus dem Recht des Stärkeren“, erschien im Vestischen Kalender 2015. Die Untersuchung über die Gesetze, Maßnahmen  und öffentlichen Erklärungen der Nazis zur Judenfrage und die spärlichen Hinweise auf die ausländischen Meldungen und Kommentare schließt eine umfangreiche Analyse ab, die der Bedeutung der Presse für den deutschen Nazi-Staat nachging und gleichzeitig der Frage, in welchem Maße der kritische Leser die propagandistische Zeitungsrealität durchdringen und zur grausamen Realität der Nazizeit vordringen konnte.

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933 gab es in Deutschland etwa eine halbe Million Juden. Sie lebten integriert im ganzen Land verteilt, vornehmlich aber in den großen Städten. Etwa 200 Bottrop Bürger waren Juden.

In einer kurzen Zeitungsnotiz vom 3.1.39 kündigte Goebbels an, sich gegen die parasitäre Rasse zur Wehr zu setzen.[1] Hitler hatte kurz vorher seiner Alten Garde im Hofbräuhaus versprochen, bald gegen die jüdischen Hetzer in Deutschland energisch vor[zu]gehen.[2]Als der deutsche Reichskanzler und sein Propagandaminister mit diesen Sätzen künftige Maßnahmen gegen die Juden ankündigten, waren sie bereits erwerbslos, schutzlos, rechtlos und größtenteils aus Deutschland vertrieben. Sie hatten auch schon zwei Pogrome erdulden müssen. Was ging darüber hinaus?

Kaum an der Macht, entzog der preußische Innenminister Göring den jüdischen Kaufleuten den Polizeischutz, sagte er dem jüdischen Finanzkapital den Kampf an. Kurz zuvor hatte es in Bottrop Ausschreitungen gegen Warenhäuser und Einheitspreisgeschäfte von Juden gegeben.[3] Dann, am 29.3.33, wurden die Bottroper jüdischen Geschäfte von der SA abgesperrt und auch verwüstet,  in einem Demonstrationszug durch die Stadt ihre Inhaber auf barbarische Weise … gedemütigt und terrorisiert, ihnen Schilder mit Naziparolen um den Hals gehängt … [und sie] wie Gefangene durch die Straßen geschleppt.[4] Die BVZ schien diese Vorgänge gar nicht mitbekommen zu haben; sie meldete stattdessen groß im Lokalteil, Bottrop war eine Hochburg der kommunistischen Terrororganisation!“(30.3.33).

Dieser erste Judenpogrom war von Hitler und Goebbels zur Abwehr der von jüdischen Interessenten in Amerika und England gegen das neue nationale Regime in Deutschland entfesselten Greuelpropaganda angeordnet worden[5] – und damit von den Juden selbstverschuldet. Den Boykott jüdischer Geschäfte, jüdischer Waren, jüdischer Ärzte und jüdischer Rechtsanwälte bereiteten Aktionskomitees auf jeder NSDAP-Parteiebene vor.[6]
Die bereits gleichgeschaltete deutsche Presse bescheinigte dem befohlenen reichsweiten Boykott, diszipliniert abgelaufen zu sein. Alle ausländischen Meldungen über Gräuel an Juden hingegen waren Hetze, also unwahr, oder von Kommunisten begangen.[7] Lediglich zwei kurze Meldungen gaben eingeschlagene Fensterscheiben für Göttingen und Emden zu. In Kiel wurde gar ein Jude im Gefängnis gelyncht.[8]

Goebbels gab, gegen das internationale Judentum kämpfend,[9] zu Protokoll, dass [wir] nach der Machtübernahme … dem Judentum gegenüber eine Milde [haben] walten lassen, die es gar nicht verdient hat.[10] Der deutsche Reichskanzler aber verband, verhalten noch, die verbrecherische Kriegshetze unserer Gegner[11] und das bolschewistische Chaos, an dem wir … haarscharf vorbeigekommen [sind], mit dem Judentum“. Darum war es so wichtig, dass seine nationalsozialistische Bewegung die Bedeutung des Rasseproblems erkannt hatte[12] und dem Naturgesetz folgen würde, die höhere Rasse … unterwirft sich eine nieder“.[13]

Die Hetze des deutschen Reichskanzlers und seiner Spießgesellen gegen die Juden fiel in Deutschland auf einen aufnahmebereiten Boden. Studenten entfernten als Juden bekannte Professoren … zwangsweise … aus den Prüfungsräumen,[14] verbrannten am 10.5. die Bücher von Juden und anderen Volksschädlingen öffentlich.[15] Der Zugang zu Gymnasium und Hochschule, insbesondere aber der Anteil der Nichtarier, wurde limitiert, die Kinder von Ostjuden von allen Schulen und Hochschulen ausgeschlossen.[16] Rassekunde in den Schulen (9.10.33) sollte die Arierkinder gegen die jüdische Rasse immunisieren. Umrahmt vom Hochfest der Liebe, des Friedens und der Freude,[17] erfolgten die ersten Ausbürgerungen deutscher Bürger, die als Ostjuden galten.[18] Jüdische Richter, Rechtsanwälte und Assessoren duldete der preußische Justizminister Kerrl wegen ihres anmaßenden Auftretens nicht mehr.[19] Jüdischen Rechtsanwälten konnte ihre Zulassung ohne Grund entzogen werden, den Kommunisten sowieso.[20] Spätestens mit dem Schriftleitergesetz verschwanden die jüdischen Journalisten. Jüdische Beamte mussten in den Ruhestand entlassen werden.[21] Vereine führten den Reinigungsparagraphen in ihre Satzung ein.[22]

Nicht alle Mitbürger mochten sich dem Juden-Boykott anschließen – Goebbels selbst war dafür Zeuge.[23] Die katholische Kirche hatte gerade ihren Frieden mit der Nazi-Bewegung gemacht[24] und das Konkordat lag in der Luft,[25] als sie von dem Judenboykott überrascht wurde, an dem auch  die katholischen Tageszeitungen mitwirkten. Selbst der Osservatore Romano, päpstliches Tageblatt, beteiligte sich mit Nachdruck … an der Dementierung der Schauermärchen, die im Ausland über die Zustände in Deutschland verbreitet wurden.[26] Bischof Gröber sah das deutsche Volk von jenseits der deutschen Grenzen … [in] verleumderischer Weise angegriffen.[27] Immerhin gestand Faulhaber ein, eine Judenverfolgung gesehen zu haben, meinte aber, für die Juden nicht eintreten zu sollen, weil die Juden sich selber helfen können.[28] Der Bischof wusste, dass er sich selbst und seinen bayrischen Episkopat mit dieser Annahme betrog. In ihren Hirtenbrief nahmen die Bischöfe die jüngste Judenverfolgung verschlüsselt als Anspruch des Heilandes auf, alle Menschen ohne Unterschied … der Nation und der Rasse erlösend zu erfassen.[29]

Das Vorgehen der Nazis gegen die deutschen Bürger jüdischer Herkunft wurde von Anfang an vom Ausland mit schärfster Missbilligung begleitet. Die britische Regierung hielt sich aber nicht irgendwie zur Intervention der Juden in Deutschland für autorisiert.[30] Im Völkerbund verweigerte Deutschlands seinen Juden den geschützten Minderheiten-Status, verlangte dagegen, für die Judenfrage eine besondere Lösung finden zu dürfen.[31] Als ein französischer Senator daraufhin eine Protesterklärung gegen die deutsche Judenpolitik[32] verlangte, war das Maß voll:  Am 15.10.33 teilt Hitler der Welt und den Deutschen den Austritt aus dem Völkerbund mit.[33]

Neben dem Kampf gegen den politischen Katholizismus[34] entdeckte Goebbels nach längerer Agitationspause wieder den jüdischen Feind und wurde nicht müde, das deutsche Volk auf die Gefährlichkeit dieser internationalen Rasse aufmerksam zu machen. Das Ausland aber sprach von Judenverfolgung.[35]

Der Reichsparteitag[36] der Freiheit brachte die Scharfe Abrechnung mit Kommunisten und Juden (14.9.35): Die Moskauer Völkerverhetzung und Völkerzersetzung, der Bolschewismus war Judenwerk.[37] Legale Maßnahmen[38] würden ihm das Handwerk legen. Darum entzog der Reichstag den Juden die Reichsbürgerschaft[39] und machte sie damit grundsätzlich rechtlos; Juden durften auch keine Arier mehr heiraten.[40] Alle Heiratswilligen mussten danach ihre Abstammung durch ein Ehetauglichkeitszeugnis beweisen. Hitler begründete die Judengesetze damit, die Juden vor im einzelnen nicht übersehbare Abwehrreaktionen der empörten [weil provozierten] Bevölkerung schützen zu wollen.[41] Reichsinnenminister Frick kündigte kurz darauf die Einschränkung der wirtschaftlichen Betätigung der Juden an;[42] bis zum Jahresende mussten alle jüdischen Beamten entlassen werden. Reichsminister Rust bereitete für 1936 die Einrichtung von Judenschulen vor.[43] Und Gerichte entdeckten verbindliches Recht auch außerhalb des geschriebenen Gesetzes, wenn es gegen Juden ging.[44]

Die Judenfrage als Grundsatz (5.8.) betrachtet bewies, dass es jüdische Stammeseigenschaft ist, kriminell zu sein. Noch grundsätzlicher: Diese parasitäre Eigenart … ist Blutbedingtheit des Juden.[45] Das nahm die Presse auf und zeigte der Juden rassenmäßige Anlagen zu einer ganzen Reihe von schweren Delikten.[46] So häuften sich in der Presse Berichte über lustmolchige Judengreise als Rasseschänder,[47] jüdische Kriminelle[48] und jüdische Unruhestifter.[49]

Bottrop bekam Das Amt für Volksgesundheit (31.3.35), das u. a. Erb- und Rassepflege zu betreiben hatte.[50] Und der Bottroper Kreistag der NSDAP wusste, dass jede Rassenmischung [ein] Eingriff in die ewige göttliche Weltordnung war.[51]

Die Winter- und die Sommerolympiade 1936 schützten die jüdischen Mitbürger ein wenig; der deutsche Reichskanzler aber spürte seit geraumer Zeit eine neue Hetze ausbrechen, … verbreitet man Lügen, Deutschland würde morgen oder übermorgen in Österreich einfallen. Seine Zuhörer wussten, dahinter steckten die Juden.[52] Um so radikaler redeten die Nazigrößen auf dem Parteitag der Ehre. Hitler ging es um Sein oder Nichtsein, denn die fortwährende Hetze dieser verdammenswerten Clique internationaler Friedensstörer verstummte nicht, sondern [würde] am liebsten die menschliche Kultur in Brand und Schutt verwandeln; und die jüdische Revolutionszentrale … [praktizierte] ihre schändliche jüdische Weltverhetzungslehre … [und] ihre teuflische Methode der Verbreitung im spanischen Bürgerkrieg.[53] Die bolschewistische Praxis in ihrer schauderhaften und bluttriefenden Grausamkeit ist nur in den Händen von Juden vorstellbar.[54] Und für alle furchtbaren Krisen und Erschütterungen in der Welt galt: Die Juden sind schuld, die Juden sind schuld!

Der Kampf gegen die rote Weltgefahr, diese infernalische Pest, diese krasseste Blut- und Terrorherrschaft, zu dem Goebbels mit aller Rücksichtslosigkeit aufrief,[55] würde die Vernichtung des Bolschewismus und der Juden bedeuten; daran ließen Hitler und Goebbels keinen Zweifel. So gaben sie der Partei Generalvollmacht, die jüdischen Mitbürger zu quälen, zu vernichten.

Auch der Papst hatte die kommunistische Weltgefahr erkannt und empfahl eine christliche … Einheitsfront dagegen.[56] Darum bekannten sich auch die deutschen Bischöfe  zum Führer und seinem weltgeschichtlichen Werk, seiner Abwehr des Bolschewismus.[57] Es kann den Bischöfen nicht entgangen sein, dass den Nazis der Kampf gegen den Bolschewismus gleich dem Kampf gegen das Judentum war. Davon sprach der Episkopat aber nicht. 

1937 war das Jahr, in dem der Mensch die ihm von Gott verliehene Gabe des Erkennens … [nutzte, um zu begreifen], dass von allen Aufgaben, die uns gestellt sind, die erhabenste und damit für den Menschen heiligste, die Erhaltung der von Gott gegebenen  blutgebundenen Art [= Rasse] ist.[58] Diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, riefen Hitler die Vorsehung[59] und Goebbels den Allmächtigen[60] an. Die deutsche Rassenpolitik … schafft den neuen Menschen … durch bewusste Züchtung,[61] proklamierte der Führer auf dem Parteitag der Arbeit. Der glaubte Goebbels, dass sich im Bolschewismus das internationale Judentum die bequemste Tarnung verschafft hat.[62] So wurde der Krieg in Spanien das Werk des Juden: Europa erwache!

Hitler war sich eines stürmischen, langanhaltenden Beifalls sicher, als er von der wahren Weltkrankheit [sprach,] … die jener internationale Völkerparasit … verbreitet; er musste das Wort Jude nicht einmal nennen. Die Juden waren eine durch und durch schöpferisch unbegabte Rasse. Darum muss sie, wenn sie jemals irgendwo dauernd herrschen will, zur blutigen Ausrottung der bisherigen intellektuellen Oberschicht der anderen Völker schreiten.[63] Vor dieser Gefahr hatte Hitler Deutschland bewahrt. Darum: Führer befiel, wir folgen![64] Und im Deutschen Museum in München bewies die Ausstellung Der ewige Jude das Judentum als ’Ein Weltproblem allerersten Ranges’ (9.11.37). Könnte vielleicht die Niederlassung der Juden auf Madagaskar eine Lösung sein?[65]

Die große Reichstagsrede des Führers (21.2.38) machte Juden für

das Gemetzel des marxistischen Mobs in Spanien verantwortlich, das aber harmlos war im Vergleich zur grauenhaften Ideologie der Vernichtung einer kleinen jüdisch-intellektuellen Oberschicht in Russland, die mit ihrem jüdisch-internationalen Bolschewismus … die Völker der Welt innerlich aushöhlen, die Gesellschaftsordnung zum Einsturz bringen und das Chaos an die Stelle der Kultur setzen wollte.

Auf dem Parteitag Großdeutschland, Hitler hatte im Frühjahr 1938 Österreich heim ins Reich geholt, blickte er zurück auf den Kampf … gegen den größten Feind, der unser Volk zu vernichten drohte: den internationalen jüdischen Weltfeind![66] Goebbels berichtete erstmals öffentlich über die rührende Geschichte von den Todesqualen vieler Tausender Juden im Lager Ettersberg“ (Buchenwald), von 80 toten Juden … in einem einzigen Konzentrationslager … während eines einzigen Monats. Natürlich waren das Lügen der Demokratie und des Bolschewismus über Deutschlands Abwehrmaßnahmen gegen die Juden.[67]

Darum räucherte Reichspressechef Dietrich bei seinem Kampf der Presselüge! (9.9.) die Praxis der jüdisch-bolschewistischen Giftküche aus. In seiner Abschlussrede, die ganz im Zeichen der bevorstehenden Annexion des Sudetenlandes stand, erklärte der Führer den Kampf seiner Partei um die geistige Führung … des Proletariats zum Grund für die hasserfüllte Ablehnung Nazi-Deutschlands bei den jüdischen Drahtziehern der proletarischen Weltrevolution.[68] Im Begleitprogramm des Parteitages zeigte die Ausstellung Europas Schicksalskampf im Osten (8.9.38), wie das Zusammenwirken des Judentums mit dem Bolschewismus … unseren ganzen Kontinent mit einer schlimmeren Invasion überziehen [würde], als es jemals durch die Hunnen und Tartaren möglich gewesen wäre.

Kurz nach der vom deutschen Reichskanzler erpressten Zerstückelung der Tschechoslowakei, stellte der in Saarbrücken drei englische Politiker heraus, die sofort einen neuen Weltkrieg zu beginnen bereit wären. Natürlich lauerte hinter ihnen jener jüdisch –internationale Feind. Damit stand Das Weltjudentum als Drahtzieher eines Präventivkrieges gegen die autoritären Staaten (13.10.38) fest.[69] Wo die Kriegstreiber sitzen[?] (15.10.38) – überall.

Da es Übles über deutsche Juden nicht mehr zu berichten gab, mussten Meldungen über rumänische,[70] polnische,[71] ungarische,[72] italienische,[73] französische,[74] belgische,[75] amerikanische,[76] britische,[77] südafrikanische[78] oder österreichische[79] Juden die deutsche Befindlichkeit lenken. Nichts ließen Juden in der BVZ aus: Boykottversuche und Sabotage, kommunistische Agententätigkeit, Menschenschmuggel, Wahlmanipulationen, übelste Deutschlandhetze, selbst die Ermordung des Führers durch gedungene Berufsmörder fehlte nicht. Kein Wunder, dass die Zeitung leitartikelte, Kein Land will sie haben (16.7.38).[80]

Im Deutschen Reich leitete das Urteil gegen den Reeder Bernstein (8.1.38) … verstärkt … die Überführung jüdischer Betriebe in arischen Besitz (25.1.38) ein. Sie begann mit einer systematischen Bestandsaufnahme des jüdischen Vermögens (28.4.38). Kurz nach Ablauf der Anzeigefrist wurden die jüdischen Gewerbebetriebe …in Listen zusammengefasst und diese zur Einsichtnahme für jedermann öffentlich ausgelegt.[81] Arischen Käufern stand Leihkapital zur Verfügung und konnte selbstverständlich in Anspruch genommen werden. Sie hatten allerdings zu beachten, dass der nichtarische Veräußerer … [keine] besondere Vorteile erzielen würde. Der Arisierung diente auch die Änderung der Börsenordnung, durch die Juden nicht mehr zum Besuch der Börse zugelassen (21.6.38) waren. Ein Gewerbeverbot für Juden (11.7.38) untersagte ihnen Betriebe auf dem Grundstücksmarkt, aber auch Auskunfteien und Heiratsvermittlungen.

Nach dem zweiten Judenpogrom (8./9./10.11.38) wurde Juden der Betrieb von Einzelhandelsverkaufsstellen, Versandgeschäften oder Bestellkontoren sowie der selbständige Betrieb eines Handwerks untersagt. Verboten war ihnen auch, gewerbliche Leistungen auf „Märkten…, Messen oder Ausstellungen“ anzubieten. Ein Jude konnte kein Betriebsleiter mehr sein, einem jüdischen leitenden Angestellten gekündigt werden, und er verlor dabei jeden Anspruch auf Versorgungsbezüge oder Abfindungen. Außerdem endete die Mitgliedschaft eines Juden in einer Genossenschaft.

Schon die letzten Monate waren angefüllt mit dem Verkauf jüdischer Unternehmen. Und noch Tausende von Anträgen auf Überleitung jüdischer Geschäfte, Werkstätten und Unternehmen in deutsche Hände warteten auf ihre Bearbeitung durch die zuständigen Stellen (Die Entjudung der Wirtschaft (17.11.38.).). Goebbels konnte darum erklären und auf Beendigung des Pogroms mit dem Argument bestehen, dass es ab heute keine Möglichkeit mehr gibt, … durch Aktionen gegen Geschäfte oder Unternehmungen den Juden überhaupt zu treffen, da sein Besitz in kürzester Frist in deutsche Hände gelangt.[82]

Die Völlige Ausschaltung der Juden (6.12.38) feierte die BVZ mit einer Verordnung vom 3.12.38, die den Einsatz des jüdischen Vermögens im Einklang mit den Belangen der deutschen Wirtschaft verlangte, im Zweifelsfalle durch zwangsweise Entjudung.

Bestallungen jüdischer Ärzte erlöschen (4.8.38). Vom 30. September ab durfte kein jüdischer Arzt mehr einen deutschblütigen Menschen behandeln. In Bottrop und Gladbeck hatte es keine jüdischen Ärzte gegeben, wohl aber einen in Buer und sogar dreizehn jüdische Ärzte … in Gelsenkirchen. Eine besonders finstere Erscheinung unter ihnen war Leiter eines etwa 3000 Mitglieder zählenden ‚Vereins für Eugenik und Mutterschutz’, der unter diesem Deckmäntelchen … die planmäßige Geburtenverhütung betrieb und deshalb bei der Machtübernahme selbstverständlich sofort liquidiert wurde. Es gab Keine jüdischen Rechtsanwälte mehr (16.10.38.).

Das Gesetz über die Regelung jüdischen Vornamen (25.8.38) schrieb den Juden ab dem 1.1.1939 zusätzlich die Vornamen Sara oder Israel zu tragen vor.

Ein Jüdischer Mordversuch … (8.11.38) in Paris durch den Judenbengel …Herschel Seibel Grynszpan[83] gestattete es den Nazis, das deutsche Volk in einen Gewaltexzess einzubeziehen, der in die Geschichte als Reichskristallnacht einging, bei der tausende Synagogen, Geschäfts- und Wohnhäuser der jüdischen Mitbürger in Flammen aufgingen, Tausende verhaftet und einige Hundert ermordet wurden. Die BVZ miniaturisierte diesen Pogrom zur „namenlosen Erbitterung und Empörung“, zu „spontanen Aktionen“ und „Demonstrationen“ oder zum „explosiven Ausdruck der berechtigten Zornesstimmung eines Volkes“.[84] In Bottrop [wurden] dabei sechs Möbelgeschäfte, ein Tuchgeschäft und eine Lebensmittelgroßhandlung zerstört, …die Wohnung des Juden Kleinberger … verwüstet und das „Bethaus in der Tourneaustraße. Festgenommen wurden 31 Personen; vier davon blieben in Schutzhaft. Die Bottroper Polizei hatte die Aktion akkurat aufgelistet mit Namen der malträtierten Juden, des beteiligten NSDAP-Ortsgruppenleiters und der beteiligten Polizei-Verantwortlichen.[85]

Goebbels nutzte die Mordtat, um sie, wie schon den Mord am Blutzeugen der Bewegung Wilhelm Gustloff 1936,[86] als jüdische Verschwörung gegen das deutsche Volk umzudeuten. Die Regierung [würde] …die Judenfrage … dem Volksempfinden entsprechend lösen.[87] Wir verstehen die Kampfansage, und wir nehmen sie auf![88] Und wenn solche martialischen Sprüche nicht wirkten, dann blieb immer noch das Todesurteil: Judentum und Bolschewismus sind eins! (22.11.38).

Göring übertraf sich selbst, als er den deutschen Juden wegen der feindlichen Haltung des Judentums als Sühneleistung eine Kontribution von 1 Mrd. RM auferlegte. Zusätzlich verordnete er die Wiederherstellung des Straßenbildes bei jüdischen Gewerbetreibenden und die Beseitigung der Schäden, die bei der Empörung des Volkes … am 8., 9. und 10. November 1938 an jüdischen Gewerbebetrieben und Wohnungen entstanden sind. Die Schäden mussten sofort beseitigt werden – durch die betroffenen Juden; eventuelle Versicherungsleistungen dafür wurden zugunsten des Reiches beschlagnahmt.[89]

Natürlich konnte es keinem Deutschen mehr zugemutet werden, im Konzert, Theater oder in der Oper neben einem Juden zu sitzen.[90] Ähnliches galt für Lehrer und Schüler, so erfolgte die Restlose Entfernung der Juden aus deutschen Schulen (15.11.38). Selbst bestimmte Straßen durften Juden nicht mehr benutzen.[91]

 

1939 überfiel das Deutsche Reich Polen – und der deutsche Reichskanzler versprach im Kriegsfalle die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.

Mit Goebbels wollte sich das deutsche Volk gegen die parasitäre Rasse zur Wehr setzen … ohne Kompromisse.[92] Die BVZ steuerte bei, dass Der Krieg der Zukunft ein jüdischer Krieg (4.1.) sein werde; wie auch alle Kriege und Krisen der letzten Jahre, angefangen vom italienischen Abessinienkrieg über den spanischen Bürgerkrieg bis hin zur Österreich- und Tschechoslowakei-Krise, jüdischen Ursprungs gewesen waren. Der deutsche Reichskanzler aber hatte nicht nur der Nation, sondern der ganzen Welt zu offenbaren, dass Europa nicht mehr zur Ruhe kommen kann, ehe die jüdische Frage ausgeräumt ist. Er wollte dazu eine Aufklärung [betreiben], der in Deutschland allein schon in wenigen Jahren das Judentum restlos erlegen ist.[93] Denn erst wenn dieser jüdische Völkerspaltpilz beseitigt sein wird, ist daran zu denken, eine auf dauerhafte Verständigung aufgebaute Zusammenarbeit der Nationen herbeizuführen.[94] Das zu beweisen, fügte er an, dass nach dem Ersten Weltkrieg, auch ein Schurkenstück der Juden, jüdische Parasiten die Nation … unbarmherzig ausgeplündert [hatten], … das Arbeitslosenheer, … die Armee der jüdischen Weltrevolution entstanden war.[95]

Die Schuld am Krieg gegen Polen bekamen die Juden erst Anfang November.[96] Sie war offensichtlich, weil Amerika unter der Knute Judas“ (24.5.39) stand; Juden beherrschen [auch] England (6.1.40). Da England und Frankreich Deutschland wegen des Polenüberfalls den Krieg erklärten, markierte Goebbels in seiner Weihnachtsansprache die Plutokraten als die eigentlichen Feinde Deutschlands.[97] Die jüdischen und reaktionären Kriegshetzer … wollen den Krieg – sie werden ihn also bekommen![98]

Mit den Soldaten kamen Polizeikräfte, Ordnungspolizei, Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und der SS nach Polen. Sie waren der Wehrmacht unterstellt, hatten aber ihre eigenen Befehlsstrukturen. Ihre Aufgabe war, im Rücken der Front aufzuräumen, … unschädlich zu machen, [ein] … wohlverdientes Schicksal [zu bereiten]. Dazu brachten sie Listen mit, um eine umfassende Bekämpfung aller reichs- und deutschenfeindlichen Elemente durchzuführen und schließlich die laufende Überwachung … des polnischen Judentums zu übernehmen.[99]

So begann bereits Mitte Oktober 1939 der harte Volkstumskampf, der keine gesetzlichen Bindungen gestattet [, und der das neue Reichsgebiet] … von Juden, Polacken und Gesindel [zu säubern] hatte.[100] Er führte zur Ermordung polnischer Offiziere, Lehrer, Ärzte, Priester und der Einrichtung erster Ghettos in Polen. Dabei wurden gleichzeitig mehrere Tausend polnischer Juden ermordet,[101] auch Juden aus Österreich – noch durch perverse Sonderkommandos und nicht industriell betrieben. Diese Polizeitruppen hatten schon in der Ostmark, [im] Sudetenland, [in] Böhmen und Mähren ihre Feuertaufe erhalten.[102] Was die Polizeikräfte/Sonderkommandos wirklich taten, deutete die Zeitung nur an.

1940 überrannte die deutsche Wehrmacht Frankreich und zerbombte England: Der jüdisch-internationale Kapitalismus hatte die Welt … gegen Deutschland gehetzt.[103] Darum wollte Goebbels in einem Volkskrieg die …Plutokratien endgültig niederwerfen (20.1.40). Hitler hieb in die gleiche Kerbe: Der Terror der Weltplutokratie muss gebrochen werden,[104] die überall ihre jüdischen Verbündeten, … das ganze Grobzeug, … die internationalen Finanzhyänen, zum neuen großen Krieg zusammenführen wollte.

In Polen begannen die systematischen Verschleppungen und Ermordungen der Juden. In Warschau wurden polnische Bewohner vertrieben, um polnischen Juden Platz zu machen, die im Warschauer Ghetto zusammengepfercht wurden und verhungerten, durch Krankheit oder Zwangsarbeit zu Tode kamen. Ermordet wurden sie auch im Ghetto Lodz und in den neuen „Arbeitslagern“.[105] Auschwitz nahm erste Häftlinge auf. Das stand natürlich nicht in der Zeitung.

1941 kämpfte die deutsche Wehrmacht in Afrika, siegte grandios in Russland – und Deutschland erklärte den Krieg gegen die USA. Der deutsche Reichskanzler aber machte die Juden zu den eigentlichen Kriegsgegnern; seine Handlanger zogen daraus mörderische Konsequenzen.

In Hitlers Abrechnung mit den Plutokraten stand hinter jeder Schandtat in der Welt das Judentum.[106] Das ist der Juden wahres Gesicht!: Ratten.[107] Sie waren überall. Darum ging auch ihr fanatischer wie teuflischer Plan auf, zugunsten des Goldes das Blut der Völker zu vergießen.[108] Deshalb hatte bisher das internationale Judentum … [alle] Verständigungsversuche sabotiert: Der Krieg war eine Verschwörung von Demokraten, Juden und Freimaurern.[109]

Hinter dem Bolschewismus steckten Juden und nur Juden.[110] In Russland hatte der jüdische Geist … die gesamte nationale Intelligenz abgeschlachtet, so dass ein geistloses mit Gewalt proletarisiertes Untermenschentum übrig geblieben war, das von jüdischen Kommissaren gelenkt wurde und nun gegen das deutsche Volk angetreten war.[111] In den USA reichte es, dass jener ewige Jude Roosevelt, heimliches Oberhaupt des Judentums, einfach zum Staatspräsidenten erkor.[112]

So konnte der deutsche Reichskanzler, obwohl seine Reichswehr den ehemaligen Bundesgenossen UDSSR überfallen und er den USA den Krieg erklärt hatte, diesen als Weltkoalition gegen das deutsche Volk erklären, die auf das Konto des internationalen Juden ging; darum Ohne Kompromiss bis zum Endsiege! (9.11.41).

Nicht in der Zeitung zu lesen war, dass der deutsche Reichskanzler mit seinen Vertrauten Anfang des Jahres die Judenfrage besprach und dabei die Idee entstand, deren Lösung in die bald neu eroberten Gebiete im Osten zu verlegen: verhungern, erfrieren oder durch Arbeit zu Tode kommen.[113] Auch eine Reduktion der slawischen Bevölkerung im Osten um etwa 30 Millionen Menschen würde es geben müssen.[114] Nur einen Tag nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion, am 23 Juni 1941, begann der systematische Massenmord an der europäischen Juden.[115] Am Rigaer Blutsonntag (7./8.12.41) brachten Polizeieinheiten ca. 20.000 Juden um; schon im August ermordeten sie in Kamenez Podolsk 26.000 Juden. In Babij Jar, einem Park in Kiew, ermordeten ein Sonderkommando und die Polizei über 33.000 Juden; sie brauchten für ihre Arbeit zwei Tage (29./30.9.41).[116] Gerüchte davon gelangten bald nach Deutschland.

Die systematische Bombardierung deutscher Städte ließ den militärischen Abstieg Deutschlands 1942 am Horizont aufscheinen. Der deutsche Reichskanzler aber verknüpfte den Krieg mit der Ausrottung des Judentums in Europa.

Europa stand vor einer jüdisch-kapitalistisch-bolschewistischen Weltverschwörung; der Führer aber würde die jüdischen Verschwörer vernichten: Möge uns der Herrgott … dabei helfen![117]

Dem Parlament versprach er im Januar die Vernichtung des Judentums. Auch vor seiner Alten Garde machte er nur Juden und immer wieder Juden … für die Völkerentzweiung verantwortlich und legte sich fest: Was immer auch der Kampf mit sich bringen, oder wie lange er dauern mag, dies [= Ausrottung der Juden] wird sein endgültiges Ergebnis sein. Und dann erst, nach der Beseitigung dieser Parasiten, wird über die leidende Welt eine lange Zeit der Völkerverständigung und damit des wahren Friedens kommen.[118] 1942 rottete Hitler die Juden in fünf Reden aus.  In deren letzter, Die anderen werden fallen! (10.11.42), bellte er: Wir wollten diese Verschwörung von Juden, Kapitalisten und Bolschewisten beseitigen und wir haben sie … beseitigt. Darum lachen heute unzählige nicht mehr. Deutlicher durfte der deutsche Reichskanzler nicht mehr werden.

Die ausländische Presse berichtete über die Untaten, die im Namen des deutschen Volkes überall in Europa geschahen. Die BBC strahlte (u. a.) Thomas Manns Kenntnisse davon nach Deutschland: Das sind keine Greuelmärchen, – man kann nicht übertreiben, wenn man die Verworfenheit dieser Menschen schildert. [Seid versichert] … dass es noch um die Hälfte hinter der Wahrheit zurückbleibt.[119] Natürlich erkannte Bottrop hinter der ganzen Feindpropaganda … die teuflische Fratze des Juden.[120]

Die Geschichte der Bottroper Juden endete am 24.1.1942 mit einer Auflistung von neun Namen und dem Hinweis, wurden am 24.1.1942 abtransportiert. Am 5.2.1942 wurde die Liste mit dem handschriftlichen Vermerk komplettiert: Mit dem Abtransport der vorstehend genannten Juden sind im hiesigen Polizeiamtsbezirk keine Juden mehr wohnhaft.[121]

Das Schicksal von anfangs ca. 200 jüdischen Mitbürgern wurde durch eine kurze amtliche Notiz zusammengefasst, die nicht einmal Eingang in die Zeitung fand.

1943 vereinbarten die Kriegsgegner die vollständige Vernichtung der militärischen Macht Deutschlands und kündigten die Bestrafung für belegte Grausamkeiten, Massaker und monstrous crimes an – und die verbale Vernichtung der Juden durch den deutschen Reichskanzler erreichte ihren Höhepunkt.

Dessen alttestamentarischer Hass ließ den Weltkrieg, gemacht von den Juden, die arischen Völker zu vernichten, das Judentum … selbst ausrotten. Und das vor dem Hintergrund bestialisch niedergemetzelter … Millionen anständiger Menschen. Zusammen mit seinem immer wieder herausgebellten nationalsozialistischen Fanatismus verwies das auf eine Dimension der Strafe, für die die Ausrottung der jüdischen Rasse eine glaubhafte Umschreibung war. Damit überführte der deutsche Reichskanzler seine Prophezeiung offen in ihre Erfüllungsphase.[122] Und seinen Soldaten befahl er, angesichts dessen, was er den Gegnern zu tun unterstellte: Was wir nun dem gegenüber zu tun entschlossen sind, werden diese Gegner selbst noch kennen lernen.[123] Denn ein mitleids- und erbarmungsloser Krieg wurde uns von dem ewigen Judentum aufgezwungen, … [mit] bestialisch niedergemetzelten Menschenmassen, [mit der] … Ausrottung, … Abschlachtung ganzer Völkerschaften von Männern, Frauen und Kindern … [durch den] ewigen Hass jener verfluchten Rasse.[124] ’Das Volk, das verliert, beendet sein Dasein’ (3.11.43).

Goebbels, die Stimme seines Herrn, hieb in die gleiche Kerbe und übertraf ihn dabei noch.[125]

Die schwedische Presse aber berichtete täglich, … dass die Nazis das Schlimmste sind, was auf Gottes Erdboden existiert, dass ihr autoritäres Regime finsterste Barbarei ist, die mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden muss. Man jammert empört über die Greuel, die angeblich von den Deutschen in den von ihnen besetzten Gebieten verübt werden,[126] und die das ganze deutsche Volk für schuldig erklären … an so genannten ‚Verbrechen’, wie sie seit 1939 ‚kollektiv’ begangen worden seien.[127]

1944 war der Krieg entschieden, das Deutsche Reich hatte verloren. Damit war auch Hitlers Leben verwirkt.[128] Dessen Hass gegen die Juden und seine Aufforderungen an seine Henkersknechte, die Juden zu vernichten, aber blieben ungebrochen. Darum packte er alle Stereotype noch einmal aus: Das internationale Judentum (, die jüdische Weltdiktatur, die jüdischen Weltbrandstifter, die jüdisch-kapitalistische oder jüdisch-bolschewistische Diktatur, die jüdisch-internationale Weltverschwörung) verfolgte einfach nur teuflische Pläne. Am Ende aber würde nicht die Vernichtung Europas, sondern die sichere Ausrottung des Judentums in Europa stehen; das stand außer jedem Zweifel.[129] Ein passendes Ende für die jüdisch-bolschewistische Geißel, für die Bakterien, Pestbazillen. Hinter jeder menschlichen Dummheit und Schwäche, hinter jeder Charakterlosigkeit … [steht] immer ein Jude.[130] Es gab zwar gar nicht so viele Juden in der Welt, aber sie machten überall die öffentliche Meinung, wie Morgenthaus[131] jüdischer Vernichtungsplan (26.9.44) bewies oder Die jüdischen Weltvernichtungspläne (8.8.44), die mit den USA Judas Instrument zur Knebelung der Menschheit (29.8.44) gefunden hatten.

Sein letztes Anstacheln des deutschen Widerstandswillens widmete Goebbels ausschließlich diesem Urheber allen Unglücks: Jeder russische, englische und amerikanische Soldat ist ein Söldner dieser Weltverschwörung einer parasitären Rasse. … [Letztlich aber werden sie] zum Totengräber ihrer eigenen Hoffnungen. Immerhin fiel ihm eine neue Teufelei ein: Die Völker wollen einen anständigen Frieden; aber die Juden sind dagegen.[132]

Die letzte vom Radio übertragene Rede des deutschen Reichskanzlers druckte der WB am 2.1.45. Und noch in seinem politischen Testament wiederholte Hitler seine Anklagen gegen die Juden und machte für sich geltend, rechtzeitig davor gewarnt zu haben, dass der eigentlich Schuldige, … seine Schuld zu büßen hat. Seine Erben verpflichtete er zur peinlichen Einhaltung der Rassegesetze und zum unbarmherzigen Widerstand gegen die Weltvergifter aller Völker, das internationale Judentum.[133] Eine Gewissheit aber gab ihm Genugtuung: Der jüdisch-internationale Weltfeind würde bei dem Versuch, Europa zu vernichten und seine Völker auszurotten, … sich selbst die eigene Vernichtung holen.[134] Letzteres – das wusste er gewiss – war nahe an der Realität.

Die Schergen des Deutschen Reiches ermordeten etwa 6 Millionen Juden.[135]

Die Hauptschuldigen entzogen sich durch Pistole oder Gift ihrer Verantwortung. Das deutsche Volk aber versenkte am 8.5.1945 sein Mitwissen und seine Mitverantwortung in den Schatten der Geschichte.[136]

Abschluss.

Die verbale Vernichtung, Ausrottung der Juden durch den deutschen Reichskanzler fand in aller Öffentlichkeit statt, im Reichstag, in der Zeitung und im Rundfunk.

Gelegentlich ließen Nazi-Größen durchblicken, dass das Ausland Beweise für deutsche Gräuel, Massaker, Massenexekutionen und monströse Verbrechen besaß. Natürlich war das Lüge, Hetze; Goebbels nannte sie heuchlerische Krokodilstränen des Auslandes. Er bekannte sich aber immerhin zu unserer antijüdischen Politik und unseren Maßnahmen gegen das Judentum zu einer Zeit, in der er den Krieg um das Leben unseres Volkes … mit dem Leben des ganzen Volkes zu bestreiten versprach.[137] 

Die Volksgenossen hatten keine sicheren Erkenntnisse über die Einzelheiten der ungeheuerlichen Gräuel gegen die Juden und die besetzten Völker. Dass aber das Schicksal der Juden endzeitliche Dimensionen angenommen hatte, wussten sie vom deutschen Reichskanzler selbst. Niemand konnte annehmen, seine Hasstiraden seien Gerede gewesen, mit dem er den Kriegsgegnern nur drohen wollte. Wie seine Helfer mit deutschem unwerten Leben umgingen, war bekannt. Die Lager der Fremdarbeiter standen mitten in den Städten. Was mit Parasiten, Pestbazillen oder Kartoffelkäfern und ihren Larven geschah, ja, zum Wohle aller geschehen musste, wusste auch jedermann. Niemand war ahnungslos. Und die saloppe Redensart vom Lachen, das den Juden vergangen ist, jedenfalls aber bald vergehen wird, vom Reichskanzler ausgesprochen und mit bestialisch niedergemetzelten Menschenmassen, … in einem mitleids- und erbarmungslosen Krieg, … vom ewigen Judentum aufgezwungen, unterlegt, fügte sich zu einem Bild apokalyptischer Ereignisse, von dem die Zeitung ihren Lesern gelegentlich Ausschnitte zeigte.

Erstveröffentlichung im Vestischen Kalender 87(2016).

Literaturliste

Brechenmacher, Thomas: Die Kirche und die Juden (S. 125-143) in Hummel/Kißener:

Die Katholiken und das Dritte Reich, Schöningh 2010.

Friedländer Saul: „Das Ditte Reich und die Juden“, Gesamtausgabe, dtv 2008.

Kershaw, Ian: Hitler, Bd. 2, dtv 2002.

Krockow von, Christian Graf: Die Deutschen in ihrem Jahrhundert 1890 – 1990,

Rowohlt 1990.

Lück, Manfred: Juden in Bottrop, Historische Gesellschaft Bottrop e. V. 2001.

Pohl, Dieter: Verfolgung und Massenmord …, WBG 2008.

Reichold, P. Anselm: Die deutsche katholische Kirche …, EOS 1992.

Stasiewski, Bernhard: Akten deutscher Bischöfe …, Bd. 1.

Sämtliche Ausgaben der Bottroper Volkszeitung (BVZ)/Westfälischer Beobachter (WB) von 1933 bis 19.3.1945 und einige ausgewählte andere Zeitungen.


[1] Bottroper Volkszeitung (BVZ) vom 3.1.1939: Dr. Goebbels zur Judenfrage – und zum gesunden Volksempfinden. Im Text würde so zitiert werden: Dr. Goebbels zur Judenfrage (3.1.39).

[2] BVZ vom 25.2.1938: Der Führer bei seiner Alten Garde im Hofbräuhaus

[3] Bottroper Volkszeitung vom 9.3.1933: Schließung von Warenhäusern und einzelnen Geschäften.

[4] Lück, Manfred: Juden in Bottrop, Bd. 1 (Nr. 27), April 20001; S. 120 – 123 (Aktion vom 29 3.1933).

[5] BVZ vom 28.3.1933: Kampf gegen Greuelpropaganda – von Hitler und Goebbels.

[6] BVZ vom 29.3.1933: Abwehr der Greuelhetzeein Aufruf der NSDAP.

[7] BVZ vom 1.4.1933: Boykott vorerst nur heute, dann Pause bis Mittwoch.

[8] BVZ vom 3.4.1933: Verlauf der Boykottbewegungnirgends Ausschreitungen.

[9] BA vom 1.4.1933: Der Sinn der nationalen Revolution – gedeutet von Goebbels.

[10] BVZ vom 25.4.1933: Deutschland drängt zum Licht! – Goebbels und die Presse.

[11] BVZ vom 16.5.1933: Das Spiel mit dem Feuer – vor der großen Kanzlerrede.

[12] BVZ vom 3.7.1933: Erziehung der Menschen für den neuen Staat – Hitler über das Wesen der Revolution.

[13] BVZ vom 4.9.1933: Das Schlusswort des Führers – auf dem Nürnberger Parteitag des Sieges.

[14] BA vom 17.2.1933:  Eine Prüfungskommission gesprengt. Vorsorglich wurden die Professoren auch als Marxisten und Kommunisten abgestempelt.

[15] Die heute als Bücherverbrennung bekannte kulturschändliche Tat fand damals in der BVZ gar nicht statt.

[16] BVZ vom 26.4.1933: Gegen Überfremdung und Die abgestoppte Überfüllung

[17] BVZ vom 27.12.1933: Die Weihnachtsfeiertage in Bottropüberfüllte Gotteshäuser – häusliche Feiern.

[18] BVZ vom 29.12.1933: Ausbürgerungen von Ostjuden. Ostjuden waren erst nach dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland gekommen.

[19] BVZ vom 1.4.1933: Entfernung jüdischer Richter und Anwälte.

[20] Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft. Vom 7.April 1933. RGBl, I; S. 188.

[21] Reichsgesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, vom 7. April 1933; RGBl I, 175. Es gab Ausnahmen; teilweise behielten die Entlassenen ihre Versorgungsansprüche.

[22] BA vom 7.6.1933: Lehrertagung in Magdeburg. Der Preußische Lehrerverein nahm, wie alle anderen Vereine, den Reinigungsparagraphen in seine Satzung auf; er schloss Juden als Vereinsmitglieder aus.

[23] BVZ vom 25.4.1933: Deutschland drängt zum Licht – Goebbels zur Presse.

[24] BVZ vom 29.3.1933: Kundgebung der Bischöfe – als kirchlicher Widerhall der Rede des Kanzlers.

[25] BVZ vom 7.4.1933: Vor Papens und Goerings Abreise nach Rom; Ein Reichskonkordat? (8.4.); Papen und Göring in Rom (11.4.) – bei Pacelli; Der deutsche Besuch beim Papst (13.4.) – u. a.

[26] BVZ vom 3.4.1933: Vatikan und das neue Deutschland.

[27] BVZ vom 18,4,1933: Kundgebung der Oberrheinischen Bischöfe.

[28] Stasiewski, Bernhard: Akten deutscher Bischöfe …, Bd. 1; S. 53/54 (Faulhaber an den bayerischen Episkopat, München, 12.April 1933 und Anmerkungen dazu.).

[29] BVZ vom 11.6.1933: “Die kath. Kirche im neuen Staat” – „Hirtenbrief der deutschen Bischöfe”.

[30] BA vom 31.3.1933: Keine englische Intervention.

[31] BVZ vom 4.10.1933: Minderheiten- und Judenfrage – der deutsche Vertreter vor dem Völkerbund.

[32] BVZ vom 9.10.1933: Minderheiten- und Judenfrage – stürmische Aussprache im Völkerbundsausschuss.

[33] BVZ vom 15.10.1933: Reichstag aufgelöst!  Deutscher Austritt aus dem Völkerbund!  Hitler verließ aber nicht in erster Linie wegen der Judenfrage den Völkerbund, sondern um freie Hand bei der Aufrüstung Deutschlands zu haben.

[34] BVZ vom 22.7.1935: Erlass des Reichsjustizministersgegen politischen Katholizismus; Göring über Partei und Staat (28.10.); Nationalsozialismus und Kirche (29.10.). Gleichzeitig wurden Devisenprozesse gegen katholische Orden, Missionare und Ordensschwestern, gegen einen Stiftsprobst und gegen Bischof Legge, Meißen (u. v. a.), in der Presse ausgebreitet.

[35] BVZ vom 5.8.1935: Dr. Frick über die Juden- und Konfessionsfrage.

[36] Die Reichsparteitage, die immer Anfang September in Nürnberg zelebriert wurden, waren nach eigenem Bekunden die Selbstdarstellung der Bewegung und damit des Staates und der Volksgemeinschaft.

[37] BVZ vom 16.9.1935: Der Führer spricht zum Reichstag und zur Welt – u. v. a. 

[38] Mit dem Ermächtigungsgesetz konnte der deutsche Reichskanzler Gesetze erlassen, die ausdrücklich nicht mit der Verfassung übereinstimmen mussten. Damit war jedes Gesetz legal, unabhängig von seinem Inhalt.

[39] Reichsbürger waren im Vollbesitz der politischen Rechte und Pflichten; sie mussten deutschen oder artverwandten Blutes sein. Staatsangehörige, etwa die Juden, waren keine Reichsbürger.

[40] BVZ vom 16.9.1935: Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre

[41] BVZ vom 16.9.1935: Der Führer spricht zum Reichstag und der Welt.

[42] BVZ vom 14.10.1935: Reichsminister Dr. Frick über Fragen der Innen- und Außenpolitik.

[43] BVZ vom 11.9.1935: Rassentrennung auf öffentlichen Schulen. Den Erlass vom 10.9. nahmen die deutschen Bischöfe zum Anlass, ihm eine Milderung gegenüber dem so genannten Arierparagraphen zu bescheinigen, gegen ihn aber dennoch vom Standpunkt des christliche Gewissens  und Kirchenrechts unabweisbare Bedenken zu haben, weil der Erlass auch für  getaufte Juden gelten sollte. (Stasiewski, Bernhard: Akten …; Bd. 3. S. 56-59. (Nr. 246 vom 26.10.1935: Bertram an Rust.)

[44] BVZ vom 27.11.1935: Kein Verkauf deutschen Bodens an Juden.

[45] BVZ vom 14.9.1935: Der Bolschewismus als Aktion einer fremden Rasse – Reichsleiter Alfred Rosenberg, Beauftragter des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP

[46] BVZ vom 13.9.1935: Deutsche Bevölkerungs- und Rassenpolitik – Reichsärzteführer Dr. Wagner.

[47] BVZ vom 23.7.1935: 78-jähriger jüdischer Mädchenschänder – u. v. a. Ein besonders abscheuliches Exemplar eines jüdischen Mädchenschänders wurde in ein Konzentrationslager gebracht. Der Arzt missbrauchte seine Patientinnen mit Gewalt und List und nahm ihnen auch noch dafür überhohe Honorare ab. Er wurde Dissident, dann Gottlosenbewegter, dann wieder Jude. Zwischendurch war er noch Funktionär der SPD und der KPD. Er war das Muster des Juden, wie ihn sich die Nazis vorstellten; war er auch real? (Jüdischer Mädchenschänder in Schutzhaft genommen (13.8.).). Da durfte auch der gewerbsmäßige Abtreiber nicht fehlen (Jüdischer Arzt wegen Verbrechens nach § 218 festgenommen (14.8.).).

[48] BVZ vom 30.7.1935: Jüdische Versicherungsbetrüger vor Gericht; Volksschädlinge in Hamburg entlarvt (13.8).); Vor einem Riesenprozess gegen jüdische Devisenschieber (15.8.) – u. a.

[49] BVZ vom 17.7.1935: Zwischenfälle am Kurfürstendamm; Juden in Schutzhaft genommen (1.8.) in drei Orten des Trierer Bezirks; Verhaftung jüdischer Provokateure (5.11.) – in Warschau.

[50] BVZ vom 20.6.1935: Die erbbiologische Bestandsaufnahme kommt – auch nach Bottrop.

[51] BVZ vom 27.8.1935: In der Rassenfrage zurück zur göttlichen Weltordnung. Wo die Seele vermanscht wurde mit artfremdem Blut und artfremder Rasse, kennt [man] auch kein Mitgefühl mit den anderen beseelten Kreaturen. Darum finden wir auch beim Juden die Häufigkeit von ungeheurem Sadismus. Jan Blankemeyer von der Führerschule Nordkirchen glaubte, was er sagte.

[52] BVZ vom 2.5.1936: Der Führer und der Gemeinschaftswille des Volkes.

[53] BVZ vom 10.9.1938: Die Proklamation des Führers – auf dem Kongress der Ehre.

[54] Diesen Satz variierte Goebbels mehrfach in seiner Rede.

[55] BVZ vom 11.9.1936: Verbrechertum des Sowjetpolitik entlarvt! – Goebbels zählte geradezu wollüstig die (angeblichen) marxistischen Greueltaten in Spanien auf. Auch der Schlussappell des Führers (16.9.) nannte einige warnende Exempel aus Spanien.

[56] BVZ vom 4.9.1936: Der Kampf des Papstes gegen die kommunistische Weltgefahr – mündete in die Enzyklika Divin redemptoris, die sich am 19.3.1937 gegen den atheistischen Kommunismus richtete. Die Weihnachtsbotschaft des Papstes (29.12.36) prangerte die kommunistische Gefahr erneut als Bedrohung für Europa und für die ganze Welt an.

[57] Reichold, P. Anselm: Die deutsche katholische Kirche …, EOS 1992; S. 92. 

[58] BVZ vom 31.1.1937: Weg und Ziel der nationalsozialistischen Staatsführung – der Führer im Reichstag.

[59] BVZ vom 2.1.1937: Neujahrsaufruf des Führers an die Partei.

[60] BVZ vom 2.1.1937: Dr. Goebbels’ Silvesterrede an das deutsche Volk.

[61] BVZ vom 8.9.1937: Die Proklamation des Führers – vorgelesen vom Staatsminister Wagner.

[62] BVZ vom 10.9.1937: Die Wahrheit über Spanien – war so grausam, dass Goebbels mit den Schandtaten der Roten nahezu eine ganze Zeitungsseite füllte, wobei einzelne Bilder so furchtbar waren, dass sie gar nicht veröffentlicht werden können. Das sind keine Menschen mehr, bestenfalls Untermenschen.

[63] BVZ vom 14.9.1937: Der Abschluss des Parteitages der Arbeit – Hitler über Kraft, Schönheit und Geist

[64] BVZ vom 2.12.1937: Dr. Goebbels in Münster.

[65] BVZ vom 8.12.1937: Niederlassung polnischer Juden auf Madagaskar? 

[66] BVZ vom 7.9.1938: Die Proklamation des Führers

[67] BVZ vom 12.9.1938: Nationalsozialismus, Demokratie und Bolschewismus – von Goebbels gedeutet.

[68] BVZ vom 13.9.1938: Eine letzte Warnung an die Tschechen – vom Führer auf dem Parteitag.

[69] BVZ vom 13.10.1938: Die Anhänger des Präventivkriegs bloßgestellt – in der italienischen Presse.

[70] BVZ vom 5.1.1938: Gogas Kampf gegen das Judentum – und mindestens sieben weitere im Januar.

[71] BVZ vom 5.1.1938: Was Polen bisher versäumte – und weitere fünf im Januar/Februar.

[72] BVZ vom 28.4.1938: Duranyi über das Judengesetz – u. a.

[73] BVZ vom 2.9.1938: Zugewanderte Juden müssen das römische Imperium verlassen – u. v. a.

[74] BVZ vom 17.12.1938: Jüdischer Emigrantenschmuggel aufgedeckt – u. a.

[75] BVZ vom 26.10.1938: Deutsche Reisende von einer Judenbande in Antwerpen überfallen – u. a.

[76] BVZ vom 2.9.1938: Der Oberstaatsanwalt von Gangsters Gnaden – u. a.

[77] BVZ vom 7.12.1938: Viehische Untat jüdischer ‚Hilfspolizisten’ – u. a,

[78] BVZ vom 4.7.1938: Südafrika betreibt Brunnenvergiftung“ – u. a.

[79] BVZ vom 8.1.1938: „Wiener Spießgesellen Al Capones; Juden und Kommunisten verhaftet (7.2.); Judengeld für Schuschniggs Volksabstimmung (26.3.); Wie sie lügen! (28.6.) – u. a.

[80] BVZ vom 19.11.1938: Ungarns Judengesetze werden verschärft – auch die Italiens und Polens, Costa Ricas, Kolumbiens und Uruguays; Heuchlerische Sittenwächter (19.11.) – in England und Frankreich; Verschärfte Maßnahmen in Belgien (16.11.) – und Holland; Antisemitismus in USA greift um sich (16.11.) – auch in Australien; Die beste Zufluchtstätte für alle Juden (19.11.) – Rotspanien; Juden nach Deutsch-Ost-Afrika? (19.11.) – u. v. a.

[81] BVZ vom 17.6.1938: Was ist ein jüdischer Gewerbebetrieb? Arisierung war das die Enteignung von jüdischen Geschäftsinhabern beschönigende Wort.

[82] BVZ vom 14.11.1938: Das deutsche Volk und die Juden – Goebbels zum Winterhilfswerk (WHW).

[83] Herschel Feibel Grynszpan war polnischer Staatsbürger, lebte aber seit seiner Geburt in Hannover, ehe er Mitte 1936 nach Frankreich zu Verwandten zog. 

[84] BVZ vom 11.11.1938: Aufruf des Reichsministers Dr. Goebbels – mit Kommentar; Der Fall Grünspan und seine Folgen (12.11.). Ganz anders – Hermann, Angela:  Der Weg …; S. 315-354.

[85] Lück. Manfred: Juden in Bottrop Bd. 1; S. 161-162. Die Zeitgenossen hatten in Bottrop einen Exzess gesehen, aber kaum etwas darüber in der Zeitung gefunden.

[86] BVZ vom 23.11.1938: Politik, Volk und Propaganda – Goebbels sah das deutsche Volk provoziert.

[87] BVZ vom 12.11.1938: Der Fall Grünspan und seine Folgen

[88] BVZ vom 18.11.1938: Das Staatsbegräbnis für Ernst vom Rath – die Kampfansage nahm Hitler auf.

[89] BVZ vom 14.11.1938: Die Maßnahmen gegen die Juden brachte die BVZ in vollem Wortlaut

[90] BVZ vom 14.11.1938: Eine Anordnung des Präsidenten der Reichskulturkammer.

[91] BVZ vom 5.12.1938: Ab 6. Dezember Judenbanne in Berlin.

[92] BVZ vom 3.1.1939: Dr. Goebbels zur Judenfrage.

[93] BVZ vom 31.1.1939: Der Führer an die Nation und an die Welt.

[94] BVZ vom 3.4.1939: Die große Rede des Führers in Wilhelmshaven.

[95] BVZ vom 29.4.1939: Des Führers Antwort an die Welt – in seiner großen Rede … im Reichstag.

[96] BVZ vom 9.11.1939: Der Führer über Englands wahre Kriegsgründe – entging nur knapp einem Attentat.

[97] BVZ vom 23.12.1939: ‚Weihnachtsansprache Dr. Goebbels’. Plutokraten sind die Herrschenden dank ihres Vermögens. Unausgesprochen war damit immer auch das Finanzjudentum gemeint.

[98] BVZ vom 31.12.1939: Aufruf des Führers an die Partei.

[99] BVZ vom 23.9.1939: Polizei-Bataillone im Bandenkrieg; Die deutsche Polizei in Polen (8.10.39). Später gab es keine Berichte mehr über diese Polizei.

[100] Friedländer Saul: Das Ditte Reich und die Juden, Gesamtausgabe, dtv 2008; S.392.

[101] Pohl, Dieter: Verfolgung und Massenmord …; S. 64.

[102] BVZ vom 8.10.1939: Die deutsche Polizei in Polen.

[103] BVZ vom 31.12.1939: Aufruf des Führers an die Partei.

[104] BVZ vom 26.2.1940: ‚Und wenn die Welt voll Teufel wär, …’ – Hitler würde widerstehen.

[105] Pohl, Dieter:  Verfolgung … ; S. 67/68.

[106] NZ vom 25.2.1941: Führerrede am Gedenktag der Parteigründung.

[107] WB vom 18.4.1941: Das ist des Juden wahres Gesicht! Bottroper Rezension des Films Der ewige Jude, in einer Reihe stehend mit den Rothschilds und Jud Süß, und dessen entscheidende Aussage war – Ratten.

[108] WB vom 5.5.1941: ’Dem deutschen Soldaten ist nichts unmöglich!’ – Hitler nach dem Balkan-Feldzug.

[109] WB vom 4.10.1941: ‚Jeder weiß, was er tun muss in dieser Zeit’ – Hitler gab es vor.

[110] WB vom 10.10.1941: Tagesbefehl des Führers zur letzten Entscheidungsschlacht dieses Jahres.

[111] WB vom 9.11.1941: Europas Kampf um Sein oder Nichtsein – Hitler vor seiner Alten Garde.

[112] WB vom 12.12.1941: Das erlösende Wort – Kommentar zur Kriegserklärung Hitlers an die USA.

[113] Kershaw, Ian: …, Bd. 2; S. 467. Kershaw beruft sich hier auf Aly, Götz: Endlösung.

[114] Kershaw, Ian:  …, Bd. 2; S. 470.

[115] Pohl, Dieter: …; S. 70.

[116] Pohl, Dieter: …; S. 75-77.

[117] WB vom 2.1.1942: Das Jahr der größten Siege aller Zeiten – in Führers Tagesbefehl.

[118] WB vom 25.2.1942: Botschaft des Führers an seine Alte Garde.

[119] Mann, Thomas: Deutsche Hörer!, Insel 1970; S. 47-86. Er berichtete von Versuchsobjekten für Giftgas, von der Misshandlung und Hinschlachtung der russischen Kriegsgefangenen, von  geblähten Hungerleichen der polnischen Kinder, die zusammengeschmissenen Körper der tausend und abertausend im Warschauer Ghetto an Typhus, Cholera und Schwindsucht verendeten Juden, von siebenhunderttausend Juden von der Gestapo gemordet oder zu Tode gequält, … anderthalb Millionen [Polen] nach Deutschland zur Zwangsarbeit geschickt, von einem Meer von Scheußlichkeiten, davon, dass ein Ausrottungskrieg wütet überall gegen die Bevölkerungen, über deren Gebiete die Eroberungswalze ging. … Was auf dem Balkan nicht Zwangsarbeit tun kann, lässt man einfach verhungern. …

[120] WB vom 9.3.1942: Die Judenfratze hinter der Feindpropaganda – fiel auch in Bottrop auf.

[121] Lück, Manfred: Juden in Bottrop, Historische Gesellschaft Bottrop e. V. 2001; S. 168/169. Lück recherchierte noch für 1944 die Deportation von drei Bottroper Juden.

[122] WB vom 2.1.1943: Bekenntnis einer unerschütterlichen Siegeszuversicht – der Führer zum neuen Jahr.

[123] WB vom 2.1.1943: Ohne Kompromisse bis zum Endsieg – Tagesbefehl des Führers an die Wehrmacht; Der Kontinent setzt alle Kräfte ein (25.2.43) – Hitler und die Macht der jüdischen Weltkoalition.

[124] WB vom 22.3.1943: Wir schützen ewig-menschliche Substanzen!

[125] WB vom 31.1.1943: ’Alles muss erobert und erarbeitet werden’ – Goebbels: Der Feind soll uns kennen lernen –  und er meinte damit den Bolschewismus, … diese terroristische  jüdische Welteroberungsidee, den er auch in seiner berühmten Rede Alarmruf an das ganze Volk (19.2.43) mit dem totalen Krieg bekämpfte. Unsere Faustpfänder für den Sieg (6.6.43) – und die infernalischen Hass- und Triumphausbrüche der Judenblätter – ganz anders die Stimmung unter ihren Rassegenossen in Deutschland.

[126] WB vom 1.9.1943: Neutrale Presse.

[127] WB vom 8.10.1943: So hetzt Juda in Schweden.

[128] WB vom 3.11.1943: Anglo-amerikanische Kapitulation in Moskau – verzerrte die Aussage der Moskauer Außenministerkonferenz (19.10. -1.11.43) zu einer Bartholomäusnacht für Deutschland: Die Außenminister hatten die Bestrafung für nachgewiesene Gräuel, Massaker, kaltblütige Massenexekutionen und monstrous crimes gefordert – das schloss auch Hitler und seine Bande ein.

[129] WB vom 3.1.1944: Wir werden den Kampf bis zur letzten Konsequenz führen! – Führer-Aufruf.

[130] WB vom 14.11.1944: Unbeugsam im Kampf für unsere Zukunft – der deutsche Reichskanzler.

[131] Morgenthau war US-Finanzminister und erarbeitete einen Plan, wie Deutschland nach dem Krieg aussehen sollte, damit es nicht mehr einen Angriffskrieg würde beginnen können. Der Plan sah die Demilitarisierung Deutschlands und die Demontage des Ruhrgebiets vor, die Abgabe von deutschen Gebieten und die Föderalisierung des verbleibenden Deutschland.  Roosevelt verwarf den Plan, umso mehr verfolgte ihn die Nazi-Propaganda. Andere Artikel mit den bösen Absichten der Juden: Machtrausch in USA (29.8.44);  Härter denn je (1.9.44); Sie wollen Deutschlands Vernichtung (14.9.44); Sumpfblüten jüdischer Hassgemeinschaft (7./8.10.44); US-Imperialismus ohne Maske (9.10.44); Erlass des Führers (19.10.44) – zum Volkssturm; Unbeugsam im Kampf für unsere Zukunft (14.11.44) – Hitlers Novemberbotschaft – u. a.

[132] WB vom 20./21.1.1945: Die wahren Schuldigen: die Juden.

[133] Adolf Hitlers politisches Testament, Internetressource.

[134] WB vom 2.1.1945: Unerschütterlicher Glaube an die Zukunft unseres Volkes – der Führer in seiner letzten vom Radio gesendeten Ansprache.

[135] Bei den jüdischen Opfern sind sich die Historiker ziemlich einig.

[136] Krockow von, Christian Graf: Die Deutschen in ihrem Jahrhundert 1890 – 1990, Rowohlt 1990; S. 271, 214.

[137] WB vom 19.2.1943: Alarmruf an das ganze Volk – von Goebbels.